Ein Schlüssel zum Lernerfolg: Die Bedeutung von Interessen für Schule, Studium und Beruf

Von Gundula Stoll

Interessen sind ein wichtiger Teil unserer Persönlichkeit. Sie spiegeln wider, was wir uns in unserem Leben wünschen, was wir tun wollen und was wir erreichen möchten. Am Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung beschäftigen wir uns mit Interessen, weil sie ein wichtiger Schlüssel zum Lernerfolg sind. Interessen enthalten viele wichtige Informationen über die jeweilige Person und haben einen großen Einfluss darauf, was wir in (und aus) unserem Leben machen.

Wären Sie gerade in Eile, würde Sie dieser Artikel vermutlich weniger interessieren

Interessen können dabei auf zwei verschiedenen Ebenen betrachtet werden: Zum einen kann man an einer ganz bestimmten Sache, in einer ganz bestimmten Situation interessiert sein. Man könnte also zum Beispiel fragen, wie interessant Sie gerade diesen Artikel finden. Sind Sie interessiert an diesem Thema? Möchten Sie gerne weiterlesen? In diesem Fall spricht man von situativem Interesse, weil diese Form des Interesses stark von den momentanen Bedingungen abhängig ist und je nach Situation unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Wären Sie gerade in Eile oder müde, dann würde Sie dieser Artikel vermutlich deutlich weniger interessieren.

Zum anderen gibt es auch situationsüberdauernde Interessen, die eher als stabile Präferenzen und sogar als Aspekte unserer Persönlichkeit verstanden werden können, weil sie beschreiben, welche Art von Tätigkeiten oder Situationen wir generell bevorzugen. Man könnte also auch fragen, ob Sie überhaupt gerne Artikel lesen. Oder ob Sie sich grundsätzlich für Forschung oder das Thema Bildung interessieren. In diesem Fall spricht man von dispositionellen oder eigenschaftsähnlichen Interessen, die über unterschiedliche Situationen und lange Zeiträume hinweg stabil sind.

Warum sind Interessen so wichtig für Lernprozesse?

Versteht man Interessen als relativ stabile Eigenschaften, dann haben sie drei wichtige motivationale Funktionen: Sie beeinflussen, was wir tun, wie sehr wir uns dabei anstrengen und wie lange wir dabei durchhalten. Diese drei Funktionen erklären sehr gut, warum Interessen so wichtig für Lernprozesse und Lernerfolge sind.

Stellen wir uns Paula vor, ein Mädchen, das Spaß am Rechnen und an Zahlen hat. Wenn Paula immer wieder die Erfahrung macht, dass sie gut mit Zahlen umgehen kann, dass Rechnen und Zählen ihr Freude machen und sie auch von anderen die Rückmeldung bekommt, dass sie in diesen Dingen begabt ist, dann wird Paula diese Erfahrungen auch bei der Bewertung neuer Aufgaben berücksichtigen. Sie wird also, wenn sie zwischen einer Rechenaufgabe und einer Leseübung wählen kann, sich eher für die Rechenaufgabe entscheiden. Auf diese Weise sammelt Paula mit der Zeit immer mehr positive Erfahrungen im Rechnen und in Mathe, was ihr überdauerndes Interesse an diesem Themengebiet weiter verstärkt.

Dieses grundsätzliche Interesse an Mathematik wird dann dazu beitragen, dass sie sich bei der Bearbeitung der Rechenaufgabe mehr anstrengt und mehr Zeit investiert. So beeinflusst das Interesse nicht nur, welcher Aufgabe Paula sich überhaupt widmet, sondern auch wie intensiv und erfolgreich Paula diese Aufgabe bearbeitet und löst.

Berufliche Interessen sagen vorher, ob jemand heiraten oder Kinder haben wird

Zu den eigenschaftsähnlichen Interessen gehören auch berufliche Interessen. Sie beschreiben nicht nur die Präferenz für bestimmte Tätigkeiten, sondern enthalten eine Vielzahl weiterer Informationen, wie zum Beispiel Wertvorstellungen, Ziele, bestimmte Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie die Art und Weise Probleme zu lösen.

Genau das ist der Grund, warum wir uns, um jemanden kennenzulernen, gerne nach dem Beruf erkundigen. Die Frage „Was macht Peter eigentlich beruflich?“ kann uns viele Informationen über Peter vermitteln, nach denen wir vermutlich nicht direkt fragen würden. So verrät sein Beruf womöglich, welche Fähigkeiten und Neigungen Peter hat, welche Art der Ausbildung er absolvierte, wie viel er arbeitet und was er verdient. Häufig gibt der Beruf dazu noch Aufschluss, welche Stellung eine Person in der Gesellschaft einnimmt und was sie im Leben als wichtig erachtet.

Personen, die gerne mit Menschen zu tun haben, gut kommunizieren können und Probleme am liebsten durch persönliche Gespräche lösen, wählen zum Beispiel gerne soziale, helfende Berufe oder Berufe im Dienstleistungsbereich, in denen der Kontakt mit anderen Menschen wichtig ist. Personen, denen eine erfolgreiche Karriere und eine prestigereiche Stellung wichtig sind, werden dagegen eher Berufe wählen, in denen sie Führungspositionen erreichen können, und familiäre hinter beruflichen Zielen zurückstellen.

Weil berufliche Interessen all diese Aspekte umfassen, beeinflussen sie viele unserer Entscheidungen – in der Schule, in Ausbildung und Studium und auch später im Beruf. Studien zeigen, dass berufliche Interessen nicht nur vorhersagen können, welche Berufe jemand wählt, sondern auch, wie erfolgreich jemand in diesem Beruf sein wird. Aktuelle Studien des Hector-Instituts deuten außerdem daraufhin, dass diese Prinzipien auch für Bildungsentscheidungen gelten, wie etwa die Entscheidung für oder gegen den Besuch einer weiterführenden Schule oder die Wahl eines MINT-Studienfachs. Wie stark berufliche Interessen unser ganzes Leben beeinflussen können, zeigt sich darin, dass diese Interessen am Ende der Schulzeit im Gymnasium nicht nur vorhersagen, ob die Schülerinnen und Schüler zehn Jahre später Vollzeit oder Teilzeit arbeiten, mehr oder weniger verdienen, sondern auch, ob sie verheiratet sind oder Kinder haben.

Über die Autorin:

Gundula Stoll ist Senior Researcherin am Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Bedeutung beruflicher Interessen für Bildungs-, Berufs- und Lebensentscheidungen sowie deren Entwicklung in unterschiedlichen Lebensphasen.

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Bildungskatastrophe: Von der Diagnose zur Lösung

Kupferbau der Universität Tübingen (Hörsaal 25)

Das LEAD Graduate School & Research Network lädt im Rahmen des Studium Generale an der Universität Tübingen zur Vorlesungsreihe Bildungskatastrophe: Von der Diagnose zur Lösung.

Die Vorlesungen finden jeweils Dienstag um 18 Uhr c. t. statt.

Organisation: Prof. Dr. Ulrich Trautwein und Claudia Schlenker

Dozierende: Prof. Dr. Ulrich Trautwein, Prof. Dr. Tobias Renner, Prof. Dr. C. Katharina Spieß, Prof. Dr. Benjamin Fauth, Prof. Dr. Stefan Faas, Prof. Dr. Luise von Keyserlingk, Prof. Dr. Colin Cramer, Prof. Dr. Hartmut Rosa, Prof. Dr. Olaf Kramer, Prof. Dr. Peter Gerjets, Prof. Dr. Havva Engin, Prof. Dr. Ulrike Cress und Prof. i.R. Klaus Klemm

Bildungskatastrophe?

Vor rund 60 Jahren löste Georg Picht mit seinem Buch „Die deutsche Bildungskatastrophe“ weitgehende Diskussionen über Reformen aus.

Damals wurden zu wenige Abiturient*innen und Studierende beklagt, zu wenige Lehrkräfte und zu geringe Bildungsausgaben.

Heute sehen Vertreter*innen der Bundesregierung das deutsche Schul- und Bildungssystem erneut in einer tiefen Krise, wenn auch die Probleme teils andere sind als damals: Kinder, die die Grundschule verlassen, ohne richtig lesen und rechnen zu können, eine hohe Zahl an Jugendlichen, die die Schule ohne Abschluss verlässt und die anhaltende Bildungsungerechtigkeit.

Und mit jedem neuen Ergebnis von Schulleistungsstudien – sei es die internationale PISA-Studie oder der nationale IQB-Bildungstrend – werden die Kompetenzverluste und nicht erreichten Mindeststandards der Kinder und Jugendlichen sichtbarer.

Hinweise auf Auswege aus der Bildungskrise will die Empirische Bildungsforschung geben.

In unserem LEAD Graduate School & Research Network wird bereits seit über zehn Jahren international und interdisziplinär zu Bildungsthemen geforscht. Einige Mitglieder unseres Netzwerks zählen mittlerweile zu den weltweit produktivsten Wissenschaftler*innen.

Doch was hat ihre Forschung tatsächlich bewirkt? Die Reihe will aufzeigen, welchen Beitrag die Empirische Bildungsforschung leistet, und setzt sich kritisch damit auseinander, was sich vielleicht noch ändern muss.

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Bildungshorizonte: Befunde aus der Bildungsforschung – verständlich und kompakt.

Das Magazin Bildungshorizonte erscheint einmal im Jahr und berichtet kurz und prägnant über aktuelle Ergebnisse aus der Bildungsforschung in der Regel mit einem Themenschwerpunkt.

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